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Preisverleihung für eine Tote...

März 14, 2019

"...sie starb, damit andere gut und gerne leben können..."

Stellen Sie sich folgenden Fall (lieber nicht) vor: Ihr Kind wird auf der Straße vor der Schule von einem Raser überfahren. Es ist nicht das erste Mal, dass das an dieser Straße und dieser Stelle passiert. Die Autos sind schnell, da an dem Ort. Würden Sie nun von der Stadtverwaltung ein Tempolimit, eine Ampel, einen Zebrastreifen oder sogar eine komplette Straßensperrung fordern? Oder würden Sie der Schule einen Baum stiften? Oder beides?

Oder würden Sie nur einen Baum stiften und dafür dann stolz einen Preis entgegennehmen? Wie zynisch fänden Sie einen derartigen Preis?

Das Szenario kommt Ihnen arg konstruiert vor? Ist es nicht. Die Eltern der in Freiburg von einem afghanischen Killer getöteten Maria haben genau das getan. Sie haben eine Stiftung für die Uni, die ihre Tochter besucht hat, initiiert. Dafür wurden sie mit dem „Bürgerpreis der deutschen Zeitungen“ ausgezeichnet, den sie, augenscheinlich stolz, dem Fotografen präsentiert haben.

Nun ist „Trauer“ immer etwas Individuelles und entzieht sich jeder Kritik. Jeder Mensch trauert auf seine Weise, still, leise, laut, verzweifelt, wütend – wer möchte darüber urteilen, was richtig oder falsch ist? Jeder tut, was er kann und kennt. Und für ihr Engagement gebührt der Familie Ladenburg jeder Respekt. Sie tun das, was sie für richtig halten und möglicherweise (Gott gebe, dass ich nie derart geprüft werde) würde ich wenigstens ähnlich reagieren, wenn ich das finanziell könnte. Ja, vielleicht wäre auch dies ein Teil meiner Trauerarbeit. Vielleicht auch nicht, ich weiß es nicht.
Zynisch ist es allerdings, wenn die Gemeindeverwaltung, die nach wie vor tatenlos die Hände in den Schoß legt und furchtbare Angst hat, von den Autofahrern für eine Ampel oder ein Stop-Schild „in die rechte Ecke gestellt zu werden“, dann den Trauernden quasi dafür einen Preis verleiht, keine Ampel und kein Stopschild gefordert zu haben. Weil sie darin „ein deutliches Zeichen gegen den Hass auf den motorisierten Individualverkehr“ sieht. Nun sind deutsche Zeitungen keine Regierung und können selbst keine Gesetze beschließen oder durchsetzen, sind also faktisch nicht in der Lage, Ampeln aufzustellen – sie sind aber durchaus als „vierte Gewalt“ im Stande, derartige Verkehrssicherungsmaßnahmen zu fordern. Und genau das tun sie nicht. Im Gegenteil beschränkt sich die Berichterstattung bestenfalls darauf, die Geschwindigkeiten an der Unfallstelle zu messen, zu bemerken, dass das Kind auch von der Schaukel hätte fallen können oder auf die nicht unerheblichen Gefahren durch Fahrräder und Traktoren hinzuweisen. Jede Zeitung, die derart über einen Unfallschwerpunkt berichten würde, würde zu Recht von ihren Lesern verlassen werden.

Im Gegenteil wird so aus dem offensichtlichen Unfallschwerpunkt und seinen Ursachen ein Plädoyer für mehr Autoverkehr und die Abschaffung von Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn Kollateralschäden gehören nun einmal zu einem freien Verkehr. Da den Eltern der Opfer quasi freundschaftlich auf die Schultern zu klopfen, das sie sich so „fair“ gegenüber den Autofahrern verhalten, ist tatsächlich wenigstens eine Unverschämtheit. Und dieses Schulterklopfen dann lächelnd und freudig entgegenzunehmen – das hat etwas mit Tragik zu tun. Oder Angst, zusätzlich zum Verlust der Tochter eine mehrheitsgesellschaftliche Ächtung zu erfahren.

Ich kenne die Familie Ladenburg nicht, ich kann nicht einmal sagen, dass ich mit ihnen mitfühle, denn dazu müsste ich ihre Denkmuster kennen – ich kann nur für mich reden. Und in diesem Zusammenhang empfinde ich persönlich die Preisvergabe als nachträgliche Verhöhnung von Maria. Denn da draußen gibt es ganz viele Ladenburgs und ganz viele Marias – und diese Marias gehen jeden Tag an der gleichen Stelle über die Straße. Und deren Eltern machen sich nicht unberechtigte Sorgen um ihre Töchter, dass es wieder an der gleichen Stelle kracht.

Sollten wir da nicht doch zusehen, dass die Unfallstelle entschärft wird? Ampeln, Stopschilder und Zebrastreifen sind nichts Schlimmes oder Verwerfliches. Sie sorgen im Gegenteil für ein unfallfreies Miteinander und dafür, dass Maria sicher zur Schule kommt. Und auch, wenn der ein- oder andere Autofahrer traurig sein mag, dass er die Straße nicht mehr unbegrenzt unter dem Motto „Bahn frei“ befahren kann – das ist dann eben ein bedauerlicher Kollateralschaden unbarmherziger Verkehrsregeln. Mir als Schaden allerdings 1.000 mal lieber als eine tote Maria oder ein gestifteter Gedenkbaum an der Schule.

von Thilo Schneider 12 Jan., 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15 Juli, 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25 Juni, 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
Polizeikontrolle, mit Spielzeugautos nachgestellt
von Thilo Schneider 30 Mai, 2023
Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
Fallschirmjäger beim Sammeln
10 Dez., 2022
Wenn man morgens um 8 ohne Knoppers einen Staatsstreich vereitelt
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