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Olympia-das wars

Thilo Schneider • Feb. 23, 2022

Schrecklich fair

Ruine pixabay
Mal zu etwas Anderem: Neben Ukraine, Putin, Lauterbach, Impfung und dem Kaspertheater bei der „In diesen Stunden sind meine Gedanken bei den Angehörigen und ihren Opfern“-Sager-Wahlen. Es ist nämlich derzeit auch eine OLYMPIADE am Laufen, jaja, in China, bei den Chinesen und die Jugend der Welt misst sich in so spannenden Wettbewerben wie „Schnell den Berg ´runterfahren“ oder „Miteinander Schlitten fahren“. Wahnsinnig spannend. Also, wer es sich anschauen mag, wie sich erwachsene Menschen in eine Wursthaut zwängen und dann talabwärts durch eine Röhre bibbern. Sieht immer so ein bisschen nach den gefolterten Fröschen im alten Biologieunterricht aus… 

Ich gebe zu, dass an mir als absolutem Antisportler Olympiaden generell komplett vorbei gehen. Ich sehe darin einfach keinen Nutzen, fremden Leuten dabei zuzusehen, wie sie sich für ein Stück Blech möglichst originell in Lebensgefahr begeben. Ich verstehe ansatzweise Biathlon, ich glaube, die Fähigkeit, einen Scharfschützen schnell auf Skiern zu bewegen, kann der Bundeswehr in den kommenden Wochen in der Ukraine noch nützlich sein – aber am weitesten mit den Skiern über eine Sprungschanze zu fliegen? Wofür ist das gut? Selbst, wer beim Schlussverkauf in der letzten Reihe steht, hat ja nicht gleich eine Sprungschanze dabei, um von hinten nach vorne den Überflieger zu machen? 

Heute beispielsweise ist „Gruppenkuscheln im Schlitten“ angesagt, wenn sich zwei oder mehr Herren eng zusammenquetschen, um gemeinsam ins Tal zu fahren. Ja, eh… toll? Danach ist „Curling“ Trumpf, auch so eine seltsame „Sportart“: Ein Kegel wird irgendwohin geschubst, während Leute mit dem Besen vor ihm sauber machen. Suuuper. Gestern oder vorgestern war „Skeleton“: Was sich so mega chic anhört, ist nichts anderes, als dass sich Leute bäuchlings auf einen Schlitten legen und hoffen, ohne Genickbruch im Ziel anzukommen. Bis zu 145 km/h schnell sausen die Irren der Schwerkraft hinterher. Darf ich fragen, wozu es da noch einen Helm braucht? Ist da bei einem Fehler nicht ein schneller Tod gnädiger? Eisschnelllauf: Menschen, die sich als riesige Insekten verkleiden, rennen hintereinander her, dürfen aber die Arme auf dem Rücken verschränken. Wenn sie wollen. 

Vom Grunde her würde ich das Ganze als Leistungsschau der Sportmedizin sehen, aber man erfährt ja eher selten, welche Mittelchen der Gold-Medaillenträger im „Short Track“ (100 Meter auf Kufen rennen) eingeworfen hat, um 10 Nanosekunden besser als der Silber-Medaillenträger zu sein. Und dann die „Skandale“ - so wurde die deutsche Skispringerin Katharina Althaus disqualifiziert, weil ihr der Anzug irgendwie zu groß war. Ich könnte das verstehen, hätte sie Flughäute zwischen Armen und Beinen gehabt (das wärs doch: Weitflughörnchensegeln) oder hätten sich zwei majestätische Schwingen in der Luft entfaltet – aber so…? 

Nein, es darf durchaus gefragt werden, welche Berechtigung die olympischen Spiele als Sponsorenanbietermesse heute noch haben. Gedenken wir einmal all derer, die dem olympischen Motto „dabei sein ist alles“ gefolgt sind. Ich kann Ihnen als Slammer sagen, dass „dabei sein“ zwar cool ist, weil man ohne Eintrittsgeld, aber für Freipizza und Freigetränke wirklich gute Texte hört – „Gewinnen“ ist aber um Längen geiler! Man bekommt den Applaus und die Mädels. Also solche, die auf Literatur stehen. Wenn man ein Mann ist. 

Wie fühlt sich aber heute Chunyu Zhang, der beim Biathlon nicht nur zwölf Mal daneben schoss, sondern auch noch auf der Loipe war, als der Erstplatzierte bereits geduscht und umgezogen bei den Häppchen stand? 92ster ist er geworden, der Stolz der Volksrepublik. Wie geht man damit um? Welche Ausreden verwendet man da? „Ich hatte meine Brille nicht dabei und mich von der Knie-OP letzte Woche noch nicht ganz erholt, weswegen ich bei Kilometer 15,7 erst einmal eine Zigarettenpause brauchte“? 

Oder im „Verfolgungsrennen der Damen über 10 Kilometer“: Wie geht es Tereza Vobornikova aus Tschechien damit, dass ihr Name mit Z statt S geschrieben wird und sie nicht nur ihre Schüsse danebengehämmert hat, sondern eine Scheibe komplett ausließ und überrundet wurde? Müsste sie nicht auch eine Medaille kriegen, weil sie am Ausdauernsten von allen verfolgt hat? Stattdessen wird ihr nur angezeigt, dass sie sich unter den letzten fünf eines Teilnehmerfeldes von sechzig Damen befindet – und das auch nur weil drei Teilnehmer gar nicht erst angetreten sind. Wie demütigend ist das denn? Was erzählt man zu Hause der Familie, wenn die fragen: „A jak to bylo v Pekingu?“ „Ano pffft… Havno!“? Das ist doch furchtbar traurig!

Die übelste Karten haben aber nicht die Letzten gezogen, die wenigstens noch Mitleid und Häme erhalten. Am Schlimmsten hat es die Erst- und Viert-Platzierten erwischt. Die Erstplatzierten können sich nur noch verschlechtern und die Viertplatzierten fallen dem olympischen Vergessen anheim. Oder wissen Sie noch, wer der vierte Mensch im Weltall oder auf dem Mond war? Das ist richtig elend! Alle Vorbereitungen, das ganze Training, das ganze Geld, die kompletten Hoffnungen der Nation – um dann kurz vor dem Ziel noch grandios zu scheitern. Ü-bel.  

Was sollen Wettbewerbe überhaupt noch bringen? Ist es nicht furchtbar ungerecht, dass jemand, der eben nicht so gut zu Fuß ist oder aufgrund seines Gewichtes den dämlichen Schlitten eben tiefer drückt, dann auf den hinteren Plätzen landet? Wie diskriminierend ist das eigentlich? Erst recht, wenn bei den Wettbewerben nur stur nach der Zeit, aber beispielsweise nicht auf die Hautfarbe oder die sexuelle Ausrichtung – also, außer beim Viererbob – geachtet wird? Wird es nicht endlich Zeit, hier die Regeln einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft anzupassen und wie damals in der Schule wirklich jedem eine Sieger- oder Ehrenurkunde in die Hand zu drücken? Dann muss auch keiner mit leeren Händen nach Hause fahren. Das wäre doch schrecklich fair?  

von Thilo Schneider 12 Jan., 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15 Juli, 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25 Juni, 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
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Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
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