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Klimathematik

Thilo Schneider • Okt. 14, 2019

...warum Mathematik wichtig ist

Die Welt wird untergehen, wenn Deutschland nicht seine Kohlekraftwerke abschaltet – und zwar sehr pronto – und sein Klimaziel reißt. So fordert es die „Fridays For Future“-Bewegung, so fordert es die kleine Schwedin mit den Zöpfen und deswegen müssen sich in Deutschland SUV-Fahrer mit sauberen Rußparktikelfiltern auf offener Straße schon fast aus dem Auto zerren und verprügeln lassen. Weil sonst alles zu spät ist und in spätestens, wenn nicht noch weniger Jahren, also, wenn das kein Grund ist, Angst zu haben, dann vielleicht der, dass ich vor lauter Panik schon Substantive und Verben vergesse. So schrecklich ist das alles.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich ein ziemlicher Pragmatiker bin. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich den Kalten Krieg, das Waldsterben, Harrisburg, Tschernobyl und die wiederholte Wahl Angela Merkels zur Kanzlerin der Herzen überlebt habe und von Natur aus gefährliche Gegenden und Kriegsgebiete wie Syrien oder die Berliner U-Bahn meide. Ich will auch gar nicht darüber diskutieren, ob der Klimawandel nun menschlich oder wenigstens vom Menschen verursacht oder vielleicht auch nur von Menschen erfunden wird. Ich bin weder Physiker, noch Chemiker, noch Meteorologe, noch gelernter Hysteriker, ich kann lediglich sagen, dass ich Dinosaurier und Säbelzahntiger nicht wirklich vermisse. Ich war bis vor kurzem sogar dankbar, dass ich beim Pilze sammeln im Spessart keine Angst haben musste, einem Wolf oder Bären auf Nahrungssuche zu begegnen. Ich kenne mich nicht aus. Es ist wie bei einer plötzlichen Schwangerschaft der Dorfschönheit und der Suche nach dem Vater: Der eine sagt so, der andere so.

Warum ich also nicht mit fliegenden Regenbogen- und Antifa-Fahnen ins Lager der Klimanatiker wechsle, hat schlicht einen mathematischen Grund: Wenn Deutschland am menschengemachten Klimawandel einen Anteil von 2,3 % hat und dieser Anteil insgesamt 3% ausmacht, dann bedeutet dies, dass Deutschland am menschengebastelten Klimawandel einen prozentualen Anteil von 0,069% hat. Noch einmal: 0,069%. Wie gering dieser Anteil ist, lässt sich am Nettogehalt einer X-beliebigen Verkäuferin berechnen. Wenn die 1.000,- € im Monat bekommt und davon 69 Cent ausgeben möchte, dann erhält sie dafür nicht einmal einen verdammten Schokoriegel an der Tanke. Und um diese 0,069% auf – ja, welchen neuen prozentualen Anteil eigentlich? – zu drücken, verlangen die Klimanatiker, dass wir Deutschland quasi deindustrialisieren oder bei den Autos von mittlerweile recht umweltfreundlichem Diesel auf wenigstens hierzulande total umweltfreundliche Batterien umsteigen. Oder etwas anderes. Bis das Beamen erfunden wird.

Selbst, wenn das gelänge, nur mal so aus Spaß angenommen, hätte das auf die kommende Klimapokalypse genau welchen verzögernden Effekt? Ich habe es ausgerechnet: Wenn „wir“ so „weiter machen wie bisher“, dann erwischt uns, je nach Prognose, die Erderwärmung in etwa zehn Jahren. Ein Herunterfahren der CO2-Emissionen in Deutschland auf Null (was nur dann möglich ist, wenn wir geschätzt die Hälfte der Bevölkerung verhungern lassen und die überlebende Hälfte in unbeheizten Höhlen wohnt), verzögert diesen Effekt um ziemlich exakt 3577 Minuten. Oder 60 Stunden. Oder 2,5 Tage.  

In diesen 2,5 vollen oder, großzügig, 5 halben Arbeitstagen können sich die hungernden Höhlenbewohner dann fragen, warum sie und ihre Klimafrontfrau nicht in oder gegen China demonstriert haben, das an dem anfangs genannten CO2-Anteil von 3% immerhin etwas über 29% Anteil trägt. Die Amerikaner sind danach noch mit 15,4% an diesen 3% beteiligt, dann folgen Indien, Russland und Japan. Die Umweltferkel. Frankreichs Anteil am globalen CO2-Ausstoß beträgt übrigens 1% von 3%, die Engländer liegen mit 1,6% leicht davor, aber die haben ja auch noch funktionierende Atomkraftwerke, weil sie keine Angst vor Tsunamiwellen in der Nordsee oder der Biskaya haben – jedenfalls noch nicht. 

Ich verstehe ja die Theorie: Wir müssten die 3% wegkriegen. Wenn ich eine Badewanne permanent mit 3% mehr Wasser flute, als das Abflussloch oben fassen kann, dann läuft die irgendwann über. Aber ich Gretare doch nicht in Panik, weil ich gerade keinen Fingerhut zum Wasserschöpfen zur Hand habe?

Wenn dem so ist: Wäre es dann nicht die pragmatischste Lösung, mehr Geld in seriöse Forschung und ein paar Dämme zu investieren? Wenn mein Sicherungskasten im Haus tatsächlich brennt, dann rufe ich doch die Feuerwehr an und versuche zu retten, was zu retten ist. Ich rufe doch nicht das E-Werk an, damit die den Strom abstellen? Wenn ich eine Mülltüte voller Plastik habe, dann sortiere ich doch nicht den einen Plastik-Strohhalm aus und behaupte dann, ich hätte die Umwelt gerettet? Für so etwas gibt es doch normalerweise Schläge auf den Hinterkopf?

Auf einer der einschlägigen Websites kann sich der panische Schüler von heute simulieren lassen, was passiert, wenn der Weltmeeresspiegel um einen Meter ansteigt. Um die Pointe vorweg zu nehmen: Selbst, wenn der Meeresspiegel um fette 30 Meter steigt, bleibt Berlin immer noch Berlin. Ich jedenfalls habe diese blöde Stadt nicht versenkt bekommen. Und ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Holland fällt jedoch als Gegner in der Europameisterschaft weg. Tröstlich: Die rotgrüne Bremer Klein- und Spießbürgerschaft erwischt es bereits ab 50 cm Anstieg. Es ist ja nichts so schlecht, dass es nicht für irgendetwas gut wäre. Hoffentlich kommen die dann nicht nach Bayern. Da würde ich doch glatt vom Länderfinanzausgleich vorher ein paar Dämme bezahlen. Und richtige Lehrer einstellen. 

von Thilo Schneider 12 Jan., 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15 Juli, 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25 Juni, 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
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Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
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