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Die Einhörnerin und der Lederhund

Thilo Schneider • Mai 22, 2019

Wie der Herr, so das G´scherr

Ich bin sehr glücklich, nicht der einzige Bürger zu sein, dessen Stadträte um die Wette kaspern. Ganz im Gegenteil wird die komplette Republik immer blöder, und wer gestern noch Haltung vorgezeigt hat, zeigt heute tatsächlich noch ganz andere Sachen vor: Im beschaulichen Schwäbisch-Gmünd verkleidet sich eine LINKE Stadträtin als Einhorn und zeigt sehr viel mehr als nur Haltung. Die - Entschuldigung und bitte nicht verklagen – dumme Nuss hat sich, lediglich mit Slip, Einhornmaske und Schuhen bekleidet, als Maskottchen der Stadt für die Eröffnung der Gartenschau zur nackten Tatsache gestellt. Und hat geglaubt, sie sei damit anonym genug. War sie aber nicht. Der CDU-Oberbürgermeister der Stadt der nackten Einhörner hat nämlich gepetzt, wer da frei schwingen lässt.

Das wiederum ärgert jetzt die LINKEn in Schwäbisch-Deppendorf derart, dass sie vom Bürgermeister eine Entschuldigung fordern. Und ich bin wirklich entsetzt, wie behämmert unsere vorgeblichen Volksvertreter sind – die ja immer auch ein wenig Abbild ihrer Wähler sind.

Liebe LINKE, liebe christdemokratische (Durch-)Stecher, damit wir uns nicht falsch verstehen: Ein lebendes Maskottchen zu einer Gartenschau ist eigentlich eine hübsche Sache. Wer so etwas haben möchte, mietet sich einen depressiven „Künstler der Moderne“, der sich dann in ein puscheliges Einhörnchenkostüm zwängt. Zur Not können das auch die Kinder des Bürgermeisters in ihren Schlafanzügen tun. Wenn Euch das nun zu bieder ist und Ihr lieber eine Ü-18-Version eines Einhorns wünscht, dann gibt es im Dessous-Versandhandel entsprechende Ausrüstung (übrigens „Danke“, Ihr Knalltüten – ich will gar nicht wissen, welche Werbung ich die nächsten Tage eingeblendet bekomme) und sicher lassen sich auch unter den 60.900 Einwohnern Eurer quietschbunten Stadt eine Frau oder ein Mann, der sich für eine Frau hält, finden, die erst in den Gummianzug und dann auf die Lustgartenschau schlüpfen.

Weil aber guter Stadtrat teuer ist, hat Schwäbisch-Gmünd von all den Dutzend möglichen Lösungen die denkbar billigste und leider auch dümmste gefunden: „Hey, lass uns doch eine Stadträtin nackend anmalen und dann soll sie herumlaufen“. Das ist preiswert und das allein ist schon einen Preis wert. Die LINKE ist natürlich empört. Also, nicht, dass sich eine der I(h)rren für diesen Auf- und Fehltritt nicht „mit der Fraktion abgesprochen hat“, der als schlechtestenfalls „unglücklich betrachtet und bedauert wird“, sondern dass der Bürgermeister, der alte Lustgreis, „diese Affäre für Selbstinszenierung nutzt“. Nein! Doch! Oooooh! Durch sein Fremdouting hat der Bürgermeister nämlich „getroffene Absprachen nicht eingehalten“ und, noch viel schlimmer, „sexistische Inszenierungen und Aussagen in den Dienst einer permanenten PR-Kampagne für die Außendarstellung der Stadt und vor allem des Stadtoberhauptes selbst gestellt.“ So etwas geht gar nicht.

Denn, man höre und staune, das Outing (nicht die offensichtlich körperlich auf jeden Fall fitte Einhörnerin) ist „auch im Sinne eines würdevollen Umgangs mit der Stadtgemeinschaft absolut kontraproduktiv.“ So. Jetzt reicht es der Linken, die „den OB daher auffordert, selbstkritisch mit diesem Vorfall umzugehen und sich öffentlich zu entschuldigen“.

Die ganzen versammelten Ratirrenhausinsassen scheinen sich gar nicht darüber klar zu sein, was hier eigentlich passiert ist. Aber ich helfe ja, wo ich kann. Aufgehörcht, Ihr Herpestes : Ein Stadtrat (und ich schwöre, ich habe auf meinen Händen gesessen, um nicht irgendein weiteres Tier in das Wort „Stadtrat“ einzubauen!) repräsentiert sowohl eine Stadt als auch einen Teil seiner Wählerschäftin. Tatsächlich sollte damit auch eine wenigstens minimale Würde, allein schon aus Respekt vor dem Amt und den Bürgern, verbunden sein. Finde ich. „Stadtrat“ ist nicht gleichbedeutend mit einer Mitgliedschaft im Elferrat eines Faschingsvereins, mögen die Unterschiede auch marginal sein. Der Elferrat nimmt seine Aufgabe nämlich sehr ernst. Wenn sich also eine gewählte Repräservativantin derart öffentlich exhibitioniert, dann geht hier nicht der „Whistle Blowjobber“ „selbstkritisch mit sich um“, sondern die lustige Stadträtin.


Wie aber kommt man nun in Schwäbisch-Gmünd auf solch eine grandiose Idee? Ein sehr dringend genannt werden wollender Leser, dessen Name ich genau deswegen verschweige, hat folgende Erklärung: „"Was machen wir mit der Linken, wenn wir den großen Auftritt mit Landrat, MP und Presse haben?" "Ach, die machen wir nackig, malen sie an und setzen ihr ein Einhorn auf die Rübe." "So blöd ist die nun auch nicht." "Hold my beer! Zünthia, kommse mal her, wir haben gerade eine Wette, dass Sie sich nicht trauen, als Einhorn zur Gartenschau zu kommen." "Sie meine, ich trau mich das nicht?" "Feigling, Feigling, Feigling!" Der Rest ist Geschichte.“

Tatsächlich kann ich mir das auch nur so erklären. Das sind also unsere Volksvertreter. Da sind „welche von uns“ und „wie Du und ich und der da drüben“. Die „Torheit der Regierenden“ beginnt nicht erst ab Landtag aufwärts – die ganzen Spinner fangen ja irgendwann mal an der Basis an. Die Chancen, die einhörnige und -fältige Stadträtin irgendwann mal als Herzinfraktionsvorsitzende oder gar Mimiministerin zu sehen, stehen also so schlecht nicht.

Schalten Sie auch morgen wieder ein zu unserer beliebten Lesereihe „Sie waren die Besten, die wir wählen konnten“, wenn es wieder heißt: „Ich habe da eine klasse Idee...“ Morgen (wenn ich Lust habe) mit den Themen: „ Was haben Annegret Kramp-Karrenbauer, Andreas Scheuer und Adolf Hitler gemeinsam? “ und der Entlösung der Gleichverrechnigung, der nun die „Queer“stange der Fahrradwegfahrbahnmarkierung zum Opfer fällt, weil sonst die Frauen weinen müssen. Wahrscheinlich.

Ich will hier raus.

Ärgerlicher Nachtrag: Das Einhorn konnte seine Spitzenposition im Rennen um die nudistischste und exhibitionitischste Selbstdarstellung nicht lange verteidigen. Nicht ganz 24 Stunden später ist ein Popolitiker der Grünen an ihr vorbeigaloppiert. Er geht gerne als lederner Hund. Wann gibt es die erste nackte Bundeskanzlerin? Es ist in Deutschland schon alles egal… Wir werden von einem bunten Reigen nackter und grotesker Zappelkasper regiert, die ihren Bürgern mit aufgeregt winkenden Ärmchen sehr dringend die Welt erklären will. Das allein wäre nicht schlimm, wenn ich über die nackten Quarksachen wenigstens laut lachen dürfte – aber es scheint Menschen zu geben, die diese Bizarristen auch noch wählen. Und warum soll ein lederner Hund, der sich im Fernsehen nackig macht, keine Kinder adoptieren dürfen? Das ist wirklich sehr ungerecht. Mich erinnert das mittlerweile nur noch an den sexistischen Witz: „Gekocht habe ich nichts, aber schau mal wie ich da liege…“ vulgo „Ich kann zwar gar nichts – aber dafür bin ich nackig!“



von Thilo Schneider 12 Jan., 2024
„Guten Abend, liebe Zuschauer! Zu unserem heutigen Thema „Wann ist man ein Nazi“ habe ich heute einen absoluten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Werner Strößenbrunner!“ (Applaus, der Experte im grauen Anzug mit einem schwarz-weiß-roten Ansteckerchen betritt die Bühne) „Guten Abend, Herr Strößenbrunner…“ „Obersturmbannführer Strößenbrunner bitte. Aber nennen Sie mich einfach Obersturmbannführer.“ „Danke, Herr Obersturmbannführer. Schön, dass Sie heute unter Gast sind.“ „Ja gerne und ein herzliches Heil! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ „Herr Obersturmbannführer, ich darf Sie unserem Publikum kurz vorstellen: Vorstrafe wegen des Schmierens von Hakenkreuzen auf Synagogen, gewalttätiger Übergriff auf den Wirt eines israelischen Restaurants, Vorsitzender des Vereins „Blut und Boden“, Vorsitzender der Jugendorganisation „Reichskriegsflagge“ und Verfasser des Buchs „Vorschläge zur vorläufigen Erledigung der Remigration“. Herr Obersturmbannführer, würden Sie sagen, Sie sind ein Rechtsextremist?“ „Ach wissen Sie, was heißt denn Rechtsextremist? Heutzutage wird man viel zu schnell von den öffentlich-rechtlichen, von Soros und Rothschild finanzierten Systemmedien in die rechte Ecke geschoben. Ich würde mich als konservativen Patrioten bezeichnen.“ „Naja, das Schmieren von Hakenkreuzen ist kein Kavaliersdelikt…“ „Da war ich 17 Jahre alt. Eine bedauerliche Jugendsünde. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das war. Ich war da in der Ausbildung zum Landschaftsmaler, das war damals so, und sollte Farbe von A nach B bringen und da war diese Synagoge und ich stand so da und plötzlich waren da mehrere Hakenkreuze drauf. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie das passieren konnte und es tut mir auch leid…“ „Die Hakenkreuze tun Ihnen leid?“ „Nein, es tut mir leid, dass ich nicht mehr Farbe dabeihatte. Ich wollte neue holen, aber da waren die Schergen der linksunterwanderten BeErDe bereits da und haben mich verhaftet. Obwohl ich gar nichts dazu konnte.“ „…und die Körperverletzung…?“ „Ach, ganz normale Wirtshausschlägerei, wie sie bei jedem Dorffest stattfindet…“ „…das war keine gezielte Attacke auf den jüdischen Besitzer?“ (seufzt) „…er wollte uns hindern, unsere Brandsätze zu zünden. Was hätten Sie denn in meiner Situation getan? Natürlich habe ich ihm auf die Menora gegeben, das war aber mehr so ein Reflex, so aus der Drehung heraus. Das wurde damals von der ostküstenfinanzierten Lokalpresse schrecklich aufgebauscht…“ „Sie müssen aber schon zugeben, dass das ein wenig den Eindruck erweckt, als hätten Sie etwas gegen Juden…“ „Was? Nein! Ich habe gar nichts gegen Juden, da sind ja schon die ursprünglich von den Nazis verschärften Waffengesetze außen vor!“ „Würden Sie, Herr Obersturmbannführer, sagen, dass Sie Antisemit sind?“ „Nur, weil ich keine Juden mag? Das wird ja wohl noch erlaubt sein!“ „Aber es sind ja nicht nur Juden, um die es Ihnen geht?“ "Ich habe ein generelles Problem mit Volk, das nicht hierhergehört! Und nicht nur ich! Sehen Sie sich doch um! Die ganzen Schleiereulen, die Kopftuchstaffeln, die stark pigmentierten Menschen, das ist doch nicht mehr schön? Da muss man doch etwas tun! Gegen diese Umvolkung muss sich doch ein rassisch gesundes Volk bis zur letzten Patrone mit fanatischem Widerstand durchsetzen!“ „Das ist ein gutes Stichwort! In Ihrem Buch zur Remigration schlagen Sie beispielsweise vor, dass Bürger mit deutschem Pass, deren Ahnenreihe nicht wenigstens vier Generationen zurückreicht, die Staatsbürgerschaft entzogen werden soll, wenn sie einen zweiten Pass haben.“ „Ja, da muss man sich eben mal entscheiden, ob man deutsche Sozialleistungen oder türkischen Wehrdienst und Erben genießen will. Sie haben ja auch keine zwei Frauen, sondern müssen sich für eine entscheiden. Wenn Sie jetzt nicht gerade aus dem Nahen Osten kommen.“ „Wäre das aber nicht ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz?“ „Ach, das kann man mit 2/3-Mehrheit ändern, da sehe ich jetzt kein so großes Problem.“ „Außerdem schreiben Sie, dass Sie straffällig gewordene Bürger entweder nach Möglichkeit abschieben oder zu körperlicher Arbeit verpflichten wollen!“ „Ja, ich halte das für eine gute Lösung! Wir kaufen den Marokkanern, Tunesiern oder Libyern ein Gelände in der Wüste ab und da packen wir das ganze Kroppzeug hin. Da können sie dann den ganzen Tag Sandsäcke füllen, was wiederum den Opfern in unseren Hochwassergebieten zugutekäme.“ „Auch das wäre aber nicht nur ein Verfassungsbruch, sondern sogar ein ethischer Dammbruch. Obersturmbannführer, klare Frage, klare Auskunft: Sind Sie für ethnische Säuberungen in Deutschland?“ „Ach, „ethnische Säuberungen“, das ist auch nur wieder so eine Hohlphrase aus der linken Ecke, um patriotische Deutsche zu framen und zu verunglimpfen. Ich will hier einfach nicht so viele Westasiaten haben. Ein paar sind ja in Ordnung und machen im Niedriglohnsektor einen ganz guten Job, einer muss ja das Essen an den Tisch bringen und Opa mal im Pflegeheim umdrehen, aber das heißt doch bitte nicht, dass hier gleich eine Umvolkung stattfinden muss…“ „Auch das war aber jetzt bereits rassistisch!“ „Ach, was heißt denn „rassistisch“? Ich sag doch nur, wie es ist und wie es die Mehrzahl der Bevölkerung sieht!“ „Glauben Sie, die Mehrheit sieht das so?“ „Wenn wir erst einmal die Mainstream-Medien übernommen haben, dann werden die das so sehen, mein Wort darauf!“ „Sie planen also so eine Art „Machtergreifung“? „Auch wieder so ein Wort aus der linksradikalen Mottenkiste. Wir reden davon, wie wir die politischen Verhältnisse in Deutschland im Sinne des deutschen Volkes neu ordnen können.“ „Ist es korrekt, dass Sie in Ihrer Funktion auch Gespräche mit den Spitzen der AfD führen?“ „Das sind nur private Gespräche, ganz locker und ohne jeden Hintergrund, man kennt sich doch, da sehe ich jetzt kein Problem. Die denken ja im Grunde wie wir, trauen sich nur nicht, das laut zu sagen, aber man wird ja wohl noch auf ein Bier gehen dürfen! Das wird alles viel zu hoch aufgehenkt.“ „Herr Obersturmbannführer, was wäre denn für jemanden wie Sie ein Nazi?“ „Das wäre jemand, der zwischen 1890 und 1930 geboren ist und Mitglied bei der NSDAP war. Das wäre ein Nazi.“ „War Hitler ein Nazi?“ „Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, er war zwar Mitglied der Partei, aber er hat ja auch die Autobahnen gebaut, die Kirchensteuer eingeführt und die Schreibschrift reformiert, das darf man nicht vergessen!“ „…und was wäre für Sie ein Rechtsextremist?“ „Das wäre jemand, der Leute in Gaskammern schicken oder vernichten will und dazu auch noch Nachbarländer überfällt. Das ist ja nicht das, was wir wollen! Aufgrund der Demographie brauchen wir kein neues Land im Osten. Da müssen wir erst einmal hier wieder auffüllen.“ „Herr Obersturmbannführer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Guten Abend.“ „Heil!“
Deutende Punkerin. Bild von Wolfgang Eckert auf Pixabay.
von Thilo Schneider 15 Juli, 2023
Ich wurde als Hetzer, Rechtspopulist und Rassist bezeichnet. Wenigstens ein Punkt stimmt.
Bild eines Gitarristen von Pexels auf Pixabay
von Thilo Schneider 25 Juni, 2023
Kleinkünstler sollten besser links sein - wenn sie Auftritte mit Freibier haben wollen. Und sie sollten einen albernen Hut oder Pferdeschwanz haben! Und im Leben den Rettungsring daneben gegriffen haben.
Polizeikontrolle, mit Spielzeugautos nachgestellt
von Thilo Schneider 30 Mai, 2023
Eine Polizeidozentin, eine Polizeikontrolle, ein "nicht so gemeinter Tweet", ein Drama in einem Akt.
Fallschirmjäger beim Sammeln
10 Dez., 2022
Wenn man morgens um 8 ohne Knoppers einen Staatsstreich vereitelt
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